In der Sportwissenschaft werden stetig neue Erkenntnisse über den Körper und seine komplexen Strukturen gewonnen.
In der modernen Sport- und Fitnessbranche finden diese allerdings nicht immer Berücksichtigung. Oftmals vermischen sich bereits veraltete Trainingsmethoden mit neuen sportmedizinischen Erkenntnissen, sodass sich in der Konsequenz oft nur noch schwer auseinanderhalten lässt, welches Training nach welchen Standards gestaltet ist und welche Prinzipien verfolgt werden sollen.
Wir möchten Dir daher in unserem Studio bewusst ausgewählte, wissenschaftlich fundierte Trainingsmethoden und Kurse anbieten, die sich gegenseitig ergänzen.
Im Vordergrund steht in jedem Training die Rücksicht auf Deinen Körper und seine Funktionsweise, sowie Dein individueller Trainingsstand – damit Du Dich in Deinem Training zu jeder Zeit 100-prozentig wohlfühlst.
Im Folgenden findest Du eine genauere Beschreibung der Geräte und Methoden, die wir in unseren Kursen anwenden. Solltest du Fragen hierzu haben, sprich uns gerne an!
Das Faszientraining
Lange Zeit hat sich im Fitnesstraining alles um die Leistungsfähigkeit der Muskulatur in unserem Körper gedreht. Daher ist heutzutage bereits viel über die Arbeitsweise der verschieden gearteten Muskelfasern und ihrer Funktion im Körper bekannt.
Doch der Fokus auf die Muskulatur als die Struktur, die den Körper maßgeblich beeinflusst, hat dazu geführt, das andere Strukturen in der Trainingswissenschaft lange vernachlässigt wurden.
Faszien (lat.: fascia = Band) sind ein körperweites, kollagenes Netzwerk, das unterschiedliche Strukturen, wie Knochen, Muskeln und Organe miteinander verbindet – unser Bindegewebe. Wie eine dünne, elastische Schicht über- und durchziehen sie den Körper und geben ihm Form und Struktur.
Die Beschaffenheit des Fasziengewebes ist in einem hohe Maße ausschlaggebend für unser Wohlbefinden. So beeinflusst dieses, von zahlreichen Nervenenden durchsetzte Netzwerk lebenswichtige, autonome Funktionen wie Atmung, Verdauung oder Immunabwehr. Es dient jedoch ebenso als komplexes Sinnesorgan zur Steuerung und Wahrnehmung unseres Körpers und beeinflusst damit zu einem großen Teil unser Wohlbefinden.
Verschiedene Schichten der Faszien haben dabei unterschiedliche Eigenschaften und Aufgaben – und sind unterschiedlich stark gespannt. Wie die Muskulatur, reagiert auch die Spannung der Faszien auf psychischen Stress, Bewegungsmangel und einseitige Belastungen und verkürzt bzw. verhärtet sich dementsprechend. In der Konsequenz nimmt die Beweglichkeit des gesamten Körpers ab – bis hin zu schmerzenden Verspannungen, die jedoch nicht von Muskulatur oder Gelenken herrühren, sondern deren Ursache Verletzungen oder Verklebungen im Bindegewebe sind.
Da Faszien sich jedoch nicht unbedingt so leicht dehnen lassen, wie unsere Muskulatur, ist ein spezielles Programm nötig, um sie geschmeidig zu halten. Eine der vier Möglichkeiten, dein Bindegewebe zu lockern und Verklebungen zu lösen, ist die sog. Fascial Release – eine Art Selbstmassage mit einer Rolle aus festem Schaumstoff, die die Faszien punktuell aktiviert und verklebte bzw. verhärtete Stellen löst. Fascial Release bildet den Kern unseres Faszientrainings.
Aber auch die anderen Methoden, Fascial Stretching, Rebound Elasticity und Sensory Refinement werden Dir im Faszientraining, aber auch in unseren anderen Kursen begegnen.
Fascial Stretching wird insbesondere in den entspannenden Soul Flow integriert, während das lockere Hüpfen, Laufen und Federn im Trimmlin die Rebound Elasticity fördern. Sensory Refinement, das bewusste und nachfühlende „Hören auf den Körper“, um Bewegungsabläufe zu optimieren, sie ruhig, sanft und genau auszuführen, ist seit jeher Bestandteil des Pilatestrainings nach Joseph Pilates.
Der Reformer
Der Reformer gehört zu den klassischen und gleichzeitig am weitesten verbreiteten Pilatesgeräten und wird oftmals als das Herzstück des Pilatestrainings bezeichnet.
Ursprünglich aus Bettfedern, Bettgestellen und Seilzügen von Joseph Pilates in britischer Kriegsgefangenschaft zur Regeneration und Rehabilitation seiner Mitgefangenen konstruiert, hat sich das Gerät heute zu einem unvergleichlichen und unverzichtbaren, modernen Trainingsgerät entwickelt. Trotz seines zunächst etwas skurril anmutenden Aufbaus, zählt dieses Gerät zu den vielseitigsten und effektivsten Pilatesgeräten.
Dafür werden keinerlei Gewichte benötigt, sondern lediglich der individuell verstellbare Widerstand der fünf eingebauten Stahlfedern, die die Beweglichkeit der gleitenden Sitz- und Liegefläche wie gewünscht beeinflussen.
Mithilfe der Seilzüge können Arm- und Beinbewegungen kontrolliert und präzise ausgeführt und entweder erleichtert oder erschwert werden. Über 500 verschiedene Pilatesübungen können so schonend und ganzheitlich ausgeführt werden – und können zusätzlich in ihrer Intensität noch leichter und vielseitiger angepasst werden, als im klassischen Matwork.
Der Reformer hilft dabei nicht nur, sanft und intensiv zu kräftigen und zu dehnen, sondern auch Haltung und Bewegung zu korrigieren. Er wird daher mittlerweile im Leistungssport ebenso eingesetzt, wie im Aufbautraining von Physiotherapie und Rehakliniken.
Das Reformer-Training nach Joseph Pilates ist als ein Eins-zu-Eins-Training entwickelt worden, da die konzentrierte, ruhige und genaue Ausführung der Übungen stets im Vordergrund steht. Aus diesem Grund wirst Du das Reformer-Training vor allem in Deinem Personal Training kennenlernen. Aber auch im Circuittraining und in verschiedenen Workshops wird dieses facettenreiche Trainingsgerät Dich begeistern.